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Wegen Bränden in Kanada Evakuierungsanordnung für weitere 11.000 Menschen
Wegen der sich ausbreitenden Waldbränden im Osten Kanadas haben die Behörden in der Provinz Québec mehr als 11.000 Menschen zur Flucht aufgerufen. Die Evakuierung wurde am Freitag unter anderem in der Kleinstadt Sept Iles angeordnet. "Dies ist eine furchterregende Zeit für viele Menschen von der einen Küste zur anderen", erklärte der kanadische Regierungschef Justin Trudeau mit Blick auf hunderte Brände in seinem Land, die sich vom Atlantik bis zum Pazifik erstrecken.
Der Bürgermeister von Sept Iles, Steeve Beaupré, rief den Notstand für die kleine Stadt am St. Lawrence River aus. Wegen sich schnell ausbreitender Waldbrände müssten zahlreiche Menschen ihre Häuser verlassen.
Stéphane Lauzon, der dem Parlament von Québec angehört, sagte in einer Pressekonferenz in Ottawa, 10.000 Menschen und damit ein Drittel der Einwohner von Sept Iles müssten fliehen. Etwa 1000 weitere Menschen seien in Chapais im Norden von Québec zur Flucht aufgerufen worden.
"Die Lage in Québec entwickelt sich schnell", sagte Lauzon. So wüteten am Freitag bereits "viel mehr" Feuer als am Vortag. Etwa 20 der rund 100 Brände seien außer Kontrolle.
In ganz Kanada gab es am Freitag mehr als 210 Feuer, davon waren mehr als 90 außer Kontrolle. Die Flammen zerstörten bereits mehr als 2,7 Millionen Hektar. Nachdem Anfang Mai vor allem die Provinzen Alberta und Saskatchewan betroffen waren, musste die Feuerwehr vergangene Woche vor allem in der Provinz Novia Scotia an der Atlantikküste gegen Brände kämpfen.
Wegen einer Hitzewelle fallen die Waldbrände dieses Jahr besonders schwer aus. Die Einsatzkräfte hoffen, dass eine für das Wochenende vorhergesagte Abkühlung mit Regenfällen die Löscharbeiten erleichtert.
Die örtlichen Kräfte werden durch fast 1000 Feuerwehrleute aus den USA, Australien, Neuseeland und Südafrika unterstützt. Die kanadische Regierung entsandte außerdem Soldaten nach Nova Scotia und Québec.
Kanada hat in den vergangenen Jahren immer wieder unter Extremwettersituationen gelitten. Durch den Klimawandel nehmen Intensität und Häufigkeit solcher Ereignisse zu.
C.Kovalenko--BTB