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Russland-Frage: Savchenko gegen generelles Olympia-Verbot
Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko hat sich gegen ein generelles Startverbot russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten bei den olympischen Sommerspielen 2024 in Paris ausgesprochen. "Die Sportler, die den Krieg nicht unterstützen, können nichts für die mörderische Auseinandersetzung", sagte die gebürtige Ukrainerin im Interview mit der Welt am Sonntag. Aus diesem Grund sollten diejenigen, "aber auch wirklich nur diejenigen, die gegen den Krieg sind, auch teilnehmen können".
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte unter der Woche inmitten des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eine Empfehlung zur Wiederzulassung von russischen Einzelsportlern an internationalen Wettkämpfen ausgesprochen und damit eine kontroverse Debatte ausgelöst. "Die Politik muss aus dem Sport rausgehalten werden. Unbedingt!", sagte Savchenko nun: "Was sie bewirkt, haben die sinnlosen Boykotte der Olympischen Spiele 1980 in Moskau und vier Jahre später in Los Angeles bewiesen. Die wirklichen Verlierer waren einzig die Sportler."
Savchenko, die nach eigener Aussage Verwandte und Bekannte verloren hat und deren drei Brüder noch immer in der Ukraine leben, fühlt sich ob des Krieges "ohnmächtig". Sie sei "innerlich zerrissen, weil ich durch das Eiskunstlaufen auch viele Freunde in Russland hatte", so die 39-Jährige: "Deshalb finde ich, so schwer es auch fällt, dass man die Russen nicht alle über einen Kamm scheren darf."
A.Gasser--BTB