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Bundesregierung erteilt Genehmigung für Leopard-1-Ausfuhr an die Ukraine
Nach der Zusage von Leopard-2-Kampfpanzern aus Bundeswehr-Beständen hat die Bundesregierung auch die Ausfuhr älterer Leopard 1 an die Ukraine genehmigt. Regierungssprecher Steffen Hebestreit bestätigte am Freitag in Berlin, "dass eine Ausfuhrgenehmigung erteilt worden ist". Details wollte er noch nicht nennen - nach einem Medienbericht geht es zunächst um 29 ausgemusterte Leopard 1, die aus Industriebeständen kommen sollen.
Die Details würden sich "in den nächsten Tagen und Wochen noch konkretisieren", sagte Hebestreit. Der "Spiegel" berichtete, es gehe um 29 weitgehend aufbereitete Modelle des Leopard-2-Vorgängers. Sie sollen von den Unternehmen Rheinmetall und Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) kommen.
Zuerst hatte die "Süddeutsche Zeitung" über die Liefergenehmigung berichtet. Ein Sprecher der Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) bestätigte auf AFP-Anfrage, dass das Unternehmen "insgesamt 99 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A5 im Bestand" hat, die für eine Weitergabe an die Ukraine in Frage kämen.
"Die bei uns vorhandenen Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A5 sind zurzeit alle nicht einsatzbereit", teilte das Unternehmen gegenüber AFP weiter mit. "Beim Instandsetzungsaufwand der Fahrzeuge gehen wir aktuell davon aus, dass wir nach einem Zeitraum von etwa drei Monaten die ersten 20 instandgesetzen Leopard 1 A5 liefern könnten; weitere dann sukzessive danach."
Probleme gibt es laut "SZ" allerdings bei der Beschaffung der benötigten 105-Millimeter-Munition. Denn die Bundeswehr hat den Leopard 1 schon 2003 ausgemustert und die Kanone des Leopard 2 hat ein größeres Kaliber.
Zwar habe Brasilien wegen der Lieferung von einst rund 250 Panzern aus Deutschland noch große Munitions-Bestände für den Leopard 1, berichtete die "SZ". Die Regierung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva lehne eine Weitergabe aber bislang ebenso ab wie die Abgabe von Munition für den Gepard-Flugabwehrpanzer, der bereits in der Ukraine im Einsatz ist.
Vergangene Woche hatte die Bundesregierung entschieden, der Ukraine 14 modernere Leopard-2-Kampfpanzer aus Beständen der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums wies am Freitag darauf hin, dass sich die alten Leopard-1-Modelle deutlich von den Leopard 2 unterschieden.
Im Vergleich zum Leopard 2, "gerade in den moderneren Varianten", könne der Leopard 1 "überhaupt nicht Schritt halten", sagte der Sprecher. Möglich sei aber, dass die Industrie hier "Upgrades" anbiete, etwa was die Panzerung angehe. Auch FFG hob neben der Größe der Kanone und der Motorleistung den "Schutz" des Panzers als wesentlichen Unterschied hervor.
M.Ouellet--BTB