Berliner Tageblatt - Mindestens fünf Tote laut ukrainischen Angaben bei russischen Luftangriffen

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Mindestens fünf Tote laut ukrainischen Angaben bei russischen Luftangriffen
Mindestens fünf Tote laut ukrainischen Angaben bei russischen Luftangriffen / Foto: © TELEGRAM / @ANDRII NEBYTOV/AFP

Mindestens fünf Tote laut ukrainischen Angaben bei russischen Luftangriffen

Bei russischen Luftangriffen in der Ukraine sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens fünf Menschen getötet worden. In der Region Kiew wurden demnach in der Nacht zum Mittwoch bei Drohnenattacken auf ein Gymnasium mindestens vier Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Zudem wurden bei einem Angriff auf ein Wohngebäude der südukrainischen Stadt Saporischschja dem Bürgermeister zufolge ein Mensch getötet und 25 verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besuchte die Front bei der heftig umkämpften Stadt Bachmut.

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Die ukrainischen Rettungsdienste hatten die Zahl der Toten bei dem Angriff auf das Gymnasium in der Stadt Rschyschtschiw zunächst mit drei angegeben, später gab die Polizei "ein weiteres Opfer" bekannt. Dabei handele es sich um einen 40-jährigen Fahrer, der es während des Alarms "nicht rechtzeitig in den Schutzraum geschafft" habe, teilte der Polizeichef der Region Kiew, Andri Nebytow, mit.

Unter den Trümmern der Gebäude des Gymnasiums könnten sich noch drei Menschen befinden, teilte die ukrainische Staatsanwaltschaft mit. Auf vom staatlichen Notfalldienst (DSNS) im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Bildern waren stark beschädigte Gebäude in Rschyschschiw zu sehen, das rund 80 Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew liegt.

Der Angriff habe zwei Stockwerke von zwei Wohnheimen des Gymnasiums sowie ein Gebäude, in dem sie gelernt hätten, "teilweise zerstört", teilte der Notfalldienst mit. Auf dem Gelände der Oberschule sei ein Feuer ausgebrochen, das aber zügig gelöscht worden sei.

Nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte handelte es sich bei den in Rschyschtschiw eingesetzten Drohnen um iranische Waffen der Bauart Schahed 136/131. Insgesamt seien 21 Drohnen aus der russischen Region Brjansk nördlich der Ukraine gestartet worden, teilte die Luftwaffe auf Telegram mit. 16 dieser Flugkörper seien von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden.

Selenskyj verurteilte den "kriminellen Angriff" mit "iranischen Morddrohnen". Im Kurzbotschaftendienst Twitter prangerte er "eine Nacht des russischen Terrors gegen die Ukraine" an.

Der Besuch des ukrainischen Staatschefs am Mittwoch im Gebiet der Stadt Bachmut erfolgte ohne öffentliche Vorankündigung. Selenskyj besuchte dort nach Angaben seines Büros die Soldaten an der Front. "Es ist mir eine Ehre, heute hier zu sein, um unsere Helden auszuzeichnen. Um ihnen die Hand zu schütteln und ihnen für den Schutz der Souveränität unseres Landes zu danken", erklärte der ukrainische Präsident in einer in Onlinenetzwerken verbreiteten Botschaft.

In Saporischschja erlag nach dem russischen Luftangriff auf ein Wohngebäude ein Mensch seinen Verletzungen, wie Bürgermeister Anatoli Kurtiew im Onlinedienst Telegram mitteilte. 25 Menschen befänden sich im Krankenhaus, darunter Kinder.

Die Behörden auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim teilten unterdessen mit, die Marine des Landes habe einen Drohnenangriff auf den Hafen von Sewastopol abgewehrt. Die Drohnen hätten "versucht, in unsere Bucht einzudringen, unsere Matrosen haben mit Kleinwaffen auf sie geschossen", erklärte der vom Kreml unterstützte Gouverneur der Stadt, Michail Raswoschajew, auf Telegram. Auch die Luftabwehr habe "funktioniert". Insgesamt seien "drei Objekte zerstört" worden. Raswoschajew teilte mit, es habe keine Verletzten gegeben, auch seien keine Schiffe beschädigt worden.

Der Drohnenangriff erfolgte weniger als eine Woche nach dem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf der seit 2014 annektierten Krim. Russland hatte bereits am Dienstag einen Drohnenangriff auf die Krim gemeldet, der abgewehrt worden sei.

Die Ukraine erklärte hingegen, russische Marschflugkörper seien bei einer Explosion auf der Krim zerstört worden, wies aber die Verantwortung für den Vorfall von sich. Bereits im Oktober war die russische Schwarzmeerflotte von einem schweren Drohnenangriff getroffen worden, den der Kreml der Ukraine anlastete.

M.Odermatt--BTB