Berliner Tageblatt - Blinken: Starke Ukraine ist Voraussetzung für echten Frieden

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Blinken: Starke Ukraine ist Voraussetzung für echten Frieden
Blinken: Starke Ukraine ist Voraussetzung für echten Frieden / Foto: © Lehtikuva/AFP

Blinken: Starke Ukraine ist Voraussetzung für echten Frieden

US-Außenminister Antony Blinken hat angesichts der lauter werdenden Forderungen nach Friedensverhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg die entscheidende Bedeutung einer "starken" Ukraine als Voraussetzung für einen "echten Frieden" unterstrichen. "Gerade weil wir uns keine Illusionen über Putins Bestrebungen machen, glauben wir, dass die Voraussetzung für eine sinnvolle Diplomatie und einen echten Frieden eine stärkere Ukraine ist, die in der Lage ist, künftige Aggressionen abzuschrecken und abzuwehren", sagte Blinken mit Blick auf Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag bei einem Besuch in Helsinki.

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In die Stärke der Ukraine zu investieren, gehe nicht auf Kosten der Diplomatie. Sie ebne vielmehr den Weg dafür, sagte Blinken weiter.

Zugleich bezeichnete er den russischen Angriffskrieg als "strategischen Misserfolg" und als eine "Fallstudie für Scheitern". Putins aggressiver Krieg habe Russlands militärische, wirtschaftliche und diplomatische Stärke sowie dessen Einfluss auf absehbare Zeit "erheblich geschwächt", sagte Blinken bei einer Rede im Rathaus von Helsinki. Russland stehe heute "weitaus schlechter" da als vor Beginn seines Angriffskrieges vor mehr als einem Jahr.

Angesichts der Einheit des Westens sei klar: "Putin wollte Stärke beweisen und offenbarte Schwäche. Wo er spalten wollte, hat er geeint." Blinken verwies in diesem Zusammenhang auf Russlands massive Verluste an der Front, die verlorenen Wirtschaftsmärkte in Europa sowie den Nato-Zuwachs aufgrund Finnlands Aufnahme in das transatlantische Militärbündnis und dem Aufnahmeantrag Schwedens.

Der Kreml habe oft behauptet, das zweitstärkste Militär der Welt zu haben - und viele hätten es geglaubt, sagte Blinken. Heute würden viele Menschen Russlands Militär "als zweitstärkstes in der Ukraine" ansehen.

Der Druck auf die USA, ein Ende des Krieges auszuhandeln, dürfte sich im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfes im kommenden Jahr weiter erhöhen. Ex-Präsident und Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hatte sich in der Vergangenheit immer wieder anerkennend über Kreml-Chef Putin geäußert und US-Präsident Joe Biden für dessen Waffenlieferungen an die Ukraine kritisiert. Kritikern fortgesetzter Waffenlieferungen hielt Blinken nun entgegen, die USA würden ein "Militär der Zukunft" für die Ukraine aufbauen.

Seit Beginn des Krieges haben die USA die Ukraine mit Milliardenhilfen unterstützt. Washington ist der wichtigste Waffenlieferant für die Regierung in Kiew.

D.Schneider--BTB