Berliner Tageblatt - Was machen die Leichtathleten mit Russland?

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Was machen die Leichtathleten mit Russland?
Was machen die Leichtathleten mit Russland? / Foto: © SID

Was machen die Leichtathleten mit Russland?

Wird die Doping-Sperre gegen Russlands Leichtathleten aufgehoben? Oder bleibt der Weltverband World Athletics (WA) auch nach über sieben Jahren weiter hart? Wenn es nach Jürgen Kessing geht, können WA-Präsident Sebastian Coe und seine Council-Kollegen bei ihrer Sitzung diese Woche nur eine Antwort auf diese Frage finden.

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"Ich persönlich bin der Auffassung, dass in dieser Frage erst grünes Licht gegeben werden kann, wenn die internationale Anti-Doping Agentur WADA keine Bedenken mehr hat", sagte Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), dem SID: "Und zugleich alle vom Weltverband vorgegebenen Bedingungen zur Wiederzulassung erfüllt sind."

Zumindest Voraussetzung eins ist noch nicht erfüllt: Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat die Antidoping-Agentur Russlands (RUSADA) noch nicht wieder zugelassen. "Das Vertrauen in das russische Anti-Doping-System ist nach wie vor sehr gering", hatte WADA-Präsident Witold Banka zuletzt gesagt. Zudem ist es wegen des Krieges derzeit quasi unmöglich, WADA-Vertreter nach Moskau zu entsenden. Coe wird am Donnerstagnachmittag über das weitere Vorgehen im Fall Russland entscheiden.

Noch sind Russlands Leichtathleten "doppelt" gesperrt - wegen des Dopingskandals seit November 2015 und zudem wegen des Angriffs auf die Ukraine. Nur wenn die Doping-Sperre aufgehoben wird, will sich WA auch mit dem Russland-Bann aufgrund des Krieges beschäftigen. Hintergrund sind die Bemühungen einzelner internationaler Fachverbände und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Russen und Belarussen in absehbarer Zeit und unter Erfüllung gewisser Voraussetzungen wieder international zuzulassen.

Kessing ist gegen eine Rückkehr. "Grundsätzlich halte ich aufgrund des russischen Krieges gegen die Ukraine derzeit einen Start von russischen und belarussischen Athlet:innen bei den Olympischen Spielen 2024 zum jetzigen Zeitpunkt für nicht denkbar", sagte der 65-Jährige und verwies auf seine Aussage aus dem Februar: "Meine persönliche Meinung ist: Solange nur eine Kugel oder eine Rakete in die Ukraine geschossen wird, möchte ich nicht mit Vertretern aus Russland und Belarus an einem Tisch sitzen oder mit ihnen zusammen Sport machen."

E.Schubert--BTB