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Gewerkschaft fordert Lieferando zu Verhandlungen über Tarifvertrag auf
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat den Essens-Lieferdienst Lieferando zu Verhandlungen über einen Mantel- und Entgelttarifvertrag aufgefordert. Die NGG will für die rund 7000 Beschäftigten des größten deutschen Lieferdienstes unter anderem einen garantierten Stundenlohn von 15 Euro sowie angemessene Zuschläge für Schichten am Abend, an Sonntagen und an Feiertagen erreichen, wie sie am Montag mitteilte. Lieferando solle der "erste tarifgebundene Essens-Lieferdienst Deutschlands" werden.
Tarifverträge seien die Voraussetzung dafür, dass Beschäftigte nicht den Launen des Arbeitgebers ausgeliefert sind, erklärte der NGG-Vizevorsitzende Freddy Adjan. "Sie schaffen Vergleichbarkeit und sind ein Gütesiegel für gute Arbeit." Davon profitierten am Ende beide Seiten.
Der NGG-Referatsleiter für das Gastgewerbe, Mark Baumeister, erklärte: "Die Beschäftigten wollen keine zeitlich begrenzten Sonderzahlungen und Bonusprogramme, sondern gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne für alle, garantiert durch einen Tarifvertrag." Die harte körperliche Arbeit der Kuriere müsse endlich wertgeschätzt werden. In der Schweiz und in Österreich gebe es bereits Tarifverträge für Lieferando. "Das gibt uns Rückenwind."
Lieferando gehört zur international tätigen Gruppe JustEat TakeAway mit Sitz in Amsterdam. NGG kämpft schon seit 2016 bei Lieferando und dem Vorgänger Foodora für bessere Arbeitsbedingungen. Neben einem Stundenlohn von 15 Euro gehören auch ein 13. Monatsgehalt und die Bezahlung der letzten Fahrt nach Hause zu den Forderungen.
W.Lapointe--BTB