Berliner Tageblatt - Deutschland fordert von EU Verbot tausender "ewiger" Chemikalien

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Deutschland fordert von EU Verbot tausender "ewiger" Chemikalien
Deutschland fordert von EU Verbot tausender "ewiger" Chemikalien / Foto: © AFP/Archiv

Deutschland fordert von EU Verbot tausender "ewiger" Chemikalien

Deutschland und vier weitere europäische Staaten fordern ein Verbot von rund 10.000 sogenannten ewigen Chemikalien. Die EU-Chemikalienagentur ECHA veröffentlichte am Dienstag einen entsprechenden Vorschlag von Deutschland, Dänemark, Norwegen, den Niederlanden und Schweden. "Es wäre eines der größten Verbote von Chemikalien, die jemals in Europa verhängt wurden", erklärten diese.

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"Ewige Chemikalien" kommen in zahlreichen Produkten wie Shampoos oder Pizzakartons zum Einsatz, sind in der Natur aber extrem langlebig und bergen Gesundheitsrisiken. Die fünf Länder hatten Anfang Januar ihren gemeinsamen Vorschlag bei der EU-Chemikalienagentur eingereicht. Die ECHA veröffentlichte nun die Details und wertet diese aus. Bis es zu einem Verbot kommt, dürfte es jedoch noch dauern.

Nach der Auswertung der ECHA gibt diese ihre Ergebnisse an die Europäische Kommission weiter. Die Kommission soll dann eine Regelung ausarbeiten, die sie den 27 Mitgliedstaaten vorschlägt. Mit einer Umsetzung des Verbots wird frühestens 2026 gerechnet.

Zur Gruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien, kurz PFAS, gehören mehrere tausend Chemikalien. Verschiedene Studien kommen zu dem Schluss, dass PFAS Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben oder zu Entwicklungsverzögerungen bei Kindern führen können. Auch ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten wird angeführt.

Die fünf Länder fordern eine gemeinsame EU-weite Regelung, damit Kontrollen "effizient und einheitlich" in der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), zu dem Norwegen gehört, gestaltet werden können. Sie schätzen, dass in den kommenden 30 Jahren mindestens 4,4 Millionen Tonnen PFAS in die Umwelt gelangen, wenn es keine Regelung für die risikoreichen Chemikalien gibt. Unternehmen soll je nach Verwendungszweck und Verfügbarkeit zwischen anderthalb und zwölf Jahren Zeit gegeben werden, um auf alternative Stoffe umzustellen.

F.Müller--BTB