Berliner Tageblatt - Verdächtige nach Getränkeattacke auf Kulturstaatsministerin Roth ermittelt

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Verdächtige nach Getränkeattacke auf Kulturstaatsministerin Roth ermittelt
Verdächtige nach Getränkeattacke auf Kulturstaatsministerin Roth ermittelt / Foto: © AFP/Archiv

Verdächtige nach Getränkeattacke auf Kulturstaatsministerin Roth ermittelt

Nach einer Getränkeattacke auf Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) bei einem historischen Fest im bayerischen Landshut hat die Polizei eine 58-Jährige Verdächtige identifiziert. Über ihre Motivlage sei bislang nichts bekannt, teilten die Beamtinnen und Beamten am Dienstag in Straubing mit. Die Kriminalpolizei ermittelt gegen wegen des Vorfalls auf einer Ehrentribüne wegen tätlicher Beleidigung.

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Laut Polizei ereignete sich der Vorfall am Samstag unmittelbar nach Ende des Festumzugs beim Historienfest Landshuter Hochzeit. Die Verdächtige übergoss Roth, die als Ehrengast an der Veranstaltung teilnahm, demnach mit einem Getränk und verschwand danach zunächst unerkannt wieder in der Menge. Die Polizei bat unter anderem Zeugen um Hinweise auf die Frau.

Um welches Getränk es sich genau handelte, ließ sich nach Angaben der Polizei nicht mehr genau klären. Es habe sich um eine klare Flüssigkeit gehandelt, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Roth blieb bei der Attacke unverletzt.

Während die Ermittler selbst nur von einem Ehrengast sprachen und Roth nicht namentlich nannten, bestätigte die aus Bayern stammende Staatsministerin den Vorfall und warnte vor einer Verrohung der politischen Debatte. "Angriffe gegen Politikerinnen und Politiker sind niemals legitimer Protest, sondern stehen immer außerhalb unseres demokratischen Grundkonsens", erklärte sie. Alle demokratischen Kräfte müssten sich dem entgegenstellen.

Roth erinnerte etwa an die Situation von angefeindeten Lokalpolitikern und -politikerinnen, Journalisten oder Menschen, die sich gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit engagierten. "Die Verrohung der Debatte, den Hass und die Hetze, spüren viele Menschen mittlerweile am eigenen Leib", ergänzte sie. "Dem Angriff auf die Menschlichkeit folgt der Angriff auf den Menschen."

W.Lapointe--BTB