Berliner Tageblatt - Nach Einbruch: Organspendezahlen im vergangenen Jahr wieder gestiegen

Börse
TecDAX -1.05% 3239.82
MDAX -0.05% 26252.41
Euro STOXX 50 -0.63% 4890.61
Goldpreis -0.11% 2308.4 $
DAX -0.2% 17896.5
SDAX 0.49% 14368.12
EUR/USD -0.09% 1.0708 $
Nach Einbruch: Organspendezahlen im vergangenen Jahr wieder gestiegen
Nach Einbruch: Organspendezahlen im vergangenen Jahr wieder gestiegen / Foto: © AFP/Archiv

Nach Einbruch: Organspendezahlen im vergangenen Jahr wieder gestiegen

Die Organspendezahlen in Deutschland sind 2023 wieder gestiegen. Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte, spendeten im vergangenen Jahr 965 Menschen ihre Organe nach dem Tod. Das waren elf Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der gespendeten Organe, die über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant verteilt und anschließend in Deutschland oder im Ausland transplantiert wurden, stieg um 8,1 Prozent auf 2877.

Textgröße:

2022 waren die Organspendezahlen vor allem in den ersten Monaten eingebrochen, was die DSO damals auf die Coronapandemie und die daraus folgenden Krankenstände beim Klinikpersonal zurückführte. Im Jahr 2023 lagen die Organspendezahlen nun wieder "auf leichtem Erfolgskurs".

Die Zahl der Spender erhöhte sich demnach im Vergleich zum Vorjahr um 96 auf 965, die Zahl der nach dem Tod gespendeten Organe stieg um 215 auf 2877. Dazu zählten 1488 Nieren, 766 Lebern, 303 Herzen, 266 Lungen, 52 Bauchspeicheldrüsen und zwei Därme.

In den 45 deutschen Transplantationszentren wurden im vergangenen Jahr insgesamt 2985 Organe aus Deutschland und dem Eurotransplant-Verbund verpflanzt. Das waren 190 mehr als im Vorjahr. Damit konnte bundesweit 2866 schwer kranken Patientinnen und Patienten durch ein oder mehrere Organe geholfen oder sogar ein Weiterleben geschenkt werden. Das waren 171 mehr als im Vorjahr.

Dennoch stehen in Deutschland nach wie vor knapp 8400 Menschen auf den Wartelisten für eine Transplantation. Der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel, sieht daher keinen Grund zur Entwarnung. "Wir haben nach wie vor einen erheblichen Mangel an Spenderorganen, so dass nicht allen Menschen, die auf ein Organ warten, geholfen werden kann, obwohl wir die medizinischen Möglichkeiten dazu haben", erklärte Rahmel.

Trotz des Zuwachses im vergangenen Jahr seien die Spendenzahlen immer noch "deutlich zu niedrig". "Jedes einzelne Organ zählt und kann ein Leben retten", betonte Rahmel. Deutschland bildet im internationalen Vergleich immer noch ein Schlusslicht bei der Organspende und profitiert im Eurotransplant-Verbund von anderen Mitgliedsländern, indem es mehr Organe erhält, als es abgibt.

C.Kovalenko--BTB