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Rumänien: Senatspräsident übernimmt bis Neuwahl übergangsweise Präsidentenamt
Der rumänische Senatspräsident Ilie Bolojan hat nach dem Rücktritt des rumänischen Staatschefs Klaus Iohannis übergangsweise das Präsidentenamt übernommen. Bolojan trat sein Amt am Mittwoch an und wird es bis zur Wiederholung der Präsidentenwahl im Mai innehaben. Die Präsidentenwahl vom vergangenen November war wegen des Verdachts auf Einmischung durch Russland Anfang Dezember für ungültig erklärt worden.
Der langjährige Präsident Iohannis war am Montag nach anhaltender Kritik an seinem Verbleib im Amt trotz der Annullierung der Präsidentenwahl vom November zurückgetreten. Bolojan erklärte am Dienstag, er sei bereit, das Präsidentenamt interimsweise zu übernehmen "und die Stabilität unseres Landes zu garantieren".
Das rumänische Verfassungsgericht hatte die erste Runde der Präsidentenwahl vom 24. November wegen des Verdachts auf Einmischung durch Russland Anfang Dezember für ungültig erklärt. Gewonnen hatte überraschend der rechtsradikale Kandidat Calin Georgescu.
Im Januar protestierten zehntausende Menschen gegen die Annullierung der Präsidentenwahl. Die Opposition versuchte zudem mehrfach, ein Amtsenthebungsverfahren gegen Iohannis einzuleiten - zuletzt erfolgreich. Um seiner Amtsenthebung zu entgehen trat Iohannis schließlich zurück.
Der Präsident hat in Rumänien vor allem repräsentative Aufgaben, ernennt aber auch den Regierungschef. Die Präsidentenwahl soll am 4. Mai wiederholt werden. Sollte keiner der Kandidaten in der ersten Runde auf mehr als 50 Prozent der Stimmen kommen, findet am 18. Mai eine Stichwahl statt.
K.Thomson--BTB