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Telegram-Gründer Durow darf trotz Ermittlungen in Frankreich wieder nach Dubai
Pawel Durow, der in Frankreich im Visier der Justiz stehende Gründer des Onlinedienstes Telegram, darf unter Auflagen für jeweils zwei Wochen an seinen Firmensitz nach Dubai. Er müsse die Reisen zuvor genehmigen lassen, hieß es am Donnerstag in Justizkreisen in Paris. Der aus Russland stammende Milliardär, der auch die französische und emiratische Staatsangehörigkeit hat, steht im Verdacht, kriminelle und extremistische Inhalte auf Telegram nicht eingeschränkt zu haben.
"Die Auflagen gegen Durow waren unbegründet und völlig übertrieben, so wie auch die Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft", kommentierte Durows Anwalt David-Olivier Kaminski. Durows selbst hatte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift "Le Point" erklärt, dass es keine Beweise gegen ihn gebe und er sich nicht schuldig gemacht habe.
Er bezeichnete die Auflagen als zu hart und verwies auf die Gesundheitsprobleme seiner Eltern und die Geburt seines jüngsten Sohnes, dessen erste Monate er nicht miterlebe.
Durow war vergangenen Sommer bei seiner Ankunft in Frankreich festgenommen, dann aber unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Er musste eine Kaution in Höhe von fünf Millionen Euro hinterlegen und seitdem zwei Mal pro Woche bei der Polizei erscheinen. Zudem wurde ihm verboten, Frankreich zu verlassen. Im März hatte die Justiz ihm eine Reise nach Dubai erlaubt, Anträge auf weitere Reisen unter anderem in die USA aber abgelehnt.
Die französischen Untersuchungsrichter listeten mehrere Telegram-Gruppen auf, die sich um Pädophilie, Drogen, Betrug, Waffenverkauf oder die Vermittlung von Auftragsmördern drehten. Durow sicherte inzwischen zu, die Inhalte auf der Plattform mit ihren etwa 950 Millionen Nutzern besser zu moderieren.
Der Fall hatte großen Wirbel ausgelöst. Moskau hatte nach Durows Festnahme von "politischer Verfolgung" gesprochen. Durow war allerdings früher auch mit der russischen Seite in Konflikt geraten. Die russischen Behörden hatten 2018 vergeblich versucht, Telegram abzuschalten.
J.Bergmann--BTB