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370 Millionäre und Milliardäre fordern Steuer für Superreiche
Anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos haben 370 Millionäre und Milliardäre auf der ganzen Welt höhere Steuerabgaben für Superreiche gefordert. Extremer Reichtum könne politischen Einfluss kaufen und sei daher eine "Bedrohung der Demokratie", heißt es in dem am Mittwoch von der NGO Oxfam veröffentlichten offenen Brief an die in Davos versammelten Staats- und Regierungschefs. Die bisherige Politik habe zu der "schlimmsten Ungleichheit seit hundert Jahren" geführt.
Zu den Unterzeichnerinnen gehören auch die österreichische Aktivistin und Millionenerbin Marlene Engelhorn und die US-Filmproduzentin Abigail Disney. "Die Superreichen kaufen sich immer mehr Reichtum und mehr Macht, während der Rest der Welt in wirtschaftlicher Angst lebt", erklärte Engelhorn. Die politischen und rechtlichen Systeme seien "käuflich", die Demokratien stünden daher "auf wackeligem Boden".
Disney ist auch Mitglied der Patriotic Millionaires, eines Zusammenschlusses reicher US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner, die ein faires Steuersystem fordern. Eine Umfrage im Auftrag dieser Organisation unter rund 2900 Millionären aus den G20-Staaten ergab den Angaben zufolge, dass 63 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass die Rolle Superreicher in der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trumps eine Bedrohung für die globale Stabilität darstelle.
75 Prozent der Befragten sind demnach der Meinung, dass Superreiche "politischen Einfluss kaufen" und 72 Prozent vertreten den Standpunkt, dass "Superreiche die öffentliche Meinung durch die Kontrolle von Medien unverhältnismäßig stark beeinflussen".
Auch die Umweltorganisation Greenpeace fordert eine stärkere Besteuerung von Superreichen. Aktivistinnen und Aktivisten brachten auf dem südlich von Davos gelegenen Flugplatz in Samedan Aufkleber mit der Aufschrift "Time to Tax the Super-Rich" ("Es ist Zeit, die Superreichen zu besteuern") auf Privatjets an, wie Greenpeace mitteilte. "Die Politik muss die Superreichen durch eine angemessene Steuer in die Verantwortung nehmen, ihren fairen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten", erklärte der Greenpeace-Finanzexperte Mauricio Vargas.
N.Fournier--BTB