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Mammutprozess wegen deutschlandweiter Geldautomatensprengungen in Bamberg
Wegen einer Serie von gesprengten Geldautomaten in ganz Deutschland hat am Donnerstag vor dem Landgericht Bamberg der Prozess gegen 16 Angeklagte begonnen. Die aus den Niederlanden agierende Bande soll von November 2021 bis ins vergangene Jahr hinein Geldautomaten gesprengt haben, um dadurch an das darin aufbewahrte Bargeld zu kommen.
Die Verteidiger der Angeklagten stellten einem Gerichtssprecher zufolge zu Prozessbeginn eine Vielzahl von Anträgen zur Aussetzung oder Einstellung des Verfahrens. Über diese werde das Gericht am 8. Mai entscheiden. Bis dahin seien sämtliche Verhandlungstage aufgehoben.
Insgesamt geht es in dem auf 74 Termine angesetzten Mammutprozess um 30 Taten. Bei diesen sollen die aus den Niederlanden und Belgien stammenden Angeklagten insgesamt mehr als drei Millionen Euro erbeutet haben. Der durch die Explosionen entstandene Sachschaden soll mit mehr als fünfeinhalb Millionen Euro fast das Doppelte der Tatbeute betragen haben.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt die Angeklagten des schweren Bandendiebstahls, des Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen und der Zerstörung von Bauwerken. Jedem Einzelnen drohen bis zu zehn Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft sieht bei der Bande mafiöse Strukturen. Der übergeordnete Zweck ihres Handelns sei die Gewinnerzielung durch Straftaten.
Dabei handelten die Angeklagten den Ermittlungen zufolge äußerst professionell mit einem hohen Maß an Organisation, Planung, Vorbereitung und Fachwissen. Die Banken seien ausgespäht worden, die Aufgaben auf Fahrer, Sprengsatzbauer, Logistiker und Sprenger aufgeteilt worden. Unmittelbar vor den Taten seien jeweils Kennzeichen von Autos gestohlen worden. Ein Paar der Kennzeichen sei für die Hinfahrt, eines für die Rückfahrt genutzt worden.
N.Fournier--BTB