Berliner Tageblatt - Chrupalla will über möglichen Parteivorsitz Höckes nicht spekulieren

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Chrupalla will über möglichen Parteivorsitz Höckes nicht spekulieren
Chrupalla will über möglichen Parteivorsitz Höckes nicht spekulieren / Foto: © AFP

Chrupalla will über möglichen Parteivorsitz Höckes nicht spekulieren

AfD-Ko-Parteichef Tino Chrupalla will über eine Ablösung durch den Thüringer Landeschef Björn Höcke nicht spekulieren. "Das sind Personaldiskussionen, die ich jetzt nicht in der Öffentlichkeit führe", sagte er im am Sonntag veröffentlichten ZDF-"Sommerinterview". Er selbst sei jetzt bald im fünften Jahr Parteivorsitzender. "Das muss man ja auch erstmal in der AfD schaffen." Aber "natürlich" gebe es "auch ein Leben nach dem Parteivorsitz".

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Höcke gilt als prominentester Vertreter des äußerten rechten Rands der Partei. Im März 2020 hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz den von ihm gegründeten und inzwischen formal aufgelösten "Flügel" der AfD als "gesichert rechtsextrem" eingestuft.

Dies tat Höckes Einfluss in der Gesamtpartei, die selbst als "Verdachtsfall" durch den Verfassungsschutz beobachtet wird, aber keinen Abbruch. Am vergangenen Wochenende wurde der sächsische Politiker Maximilian Krah zum Spitzenkandidaten für die Europawahl im kommenden Jahr gewählt, der enge Kontakte zu Höcke unterhält.

In Umfragen erzielte die AfD zuletzt immer neue Spitzenwerte. "Natürlich profitieren wir auch von den Fehlern der anderen", sagte Chrupalla dazu. Er verwies dabei auf die "desaströse Politik der Ampel-Regierung". Seine Partei sei die einzig wahrnehmbare Opposition.

Nach der Wahl eines AfD-Kandidaten zum Landrat im thüringischen Sonneberg sei es nun Ziel der AfD, künftig auch auf Landes- und Bundesebene zu regieren, sagte Chrupalla. "Wir sind bereit für mehr." Die AfD wolle "aus der Opposition in die Regierung kommen".

Hinter dem Fachkräftemangel in Deutschland sieht Chrupalla eine "desaströse Familienpolitik", die de facto zu einer Ein-Kind-Politik führe. "Da müssen wir ansetzen, damit wir in 20, 30 Jahren eben wieder aus eigener Kraft heraus (...) mit unserem Nachwuchs auch wieder die Fachkräfte generieren können", sagte der AfD-Chef weiter.

M.Furrer--BTB