Berliner Tageblatt - Nach tödlichem Attentat neuer Präsidentschaftskandidat in Ecuador ernannt

Börse
Goldpreis 0.02% 2310.1 $
Euro STOXX 50 0.63% 4921.48
DAX 0.58% 18001.6
MDAX 0.18% 26300.82
TecDAX 0.81% 3266.22
SDAX 0.44% 14431.24
EUR/USD 0.35% 1.0765 $
Nach tödlichem Attentat neuer Präsidentschaftskandidat in Ecuador ernannt
Nach tödlichem Attentat neuer Präsidentschaftskandidat in Ecuador ernannt / Foto: © AFP

Nach tödlichem Attentat neuer Präsidentschaftskandidat in Ecuador ernannt

Nach der Ermordung des Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio in Ecuador wird an seiner Stelle der Journalist Christian Zurita kandidieren. Seine Partei Construye teilte am Sonntag mit, Zurita werde bei der Präsidentenwahl am 20. August ins Rennen gehen. Am Tag zuvor hatte die zentristische Partei noch erklärt, Andrea González, die bisherige Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin, werde anstelle Villavicencios antreten. Für den Schwenk wurden formale Gründe genannt, da González bereits als Kandidatin für das Vizepräsidentenamt registriert war.

Textgröße:

Der aussichtsreiche Präsidentschaftskandidat Villavicencio, der sich dem Kampf gegen die Korruption in dem südamerikanischen Land verschrieben hatte, war am Mittwoch nach einer Kundgebung in der Hauptstadt Quito erschossen worden.

Präsident Guillermo Lasso machte das "organisierte Verbrechen" für den Mord an dem Politiker verantwortlich. Bei der Fahndung nach den Tätern wurden bisher sechs kolumbianische Staatsbürger festgenommen. Ein siebter mutmaßlicher Angreifer war von den Sicherheitskräften erschossen worden.

Innenminister Juan Zapata erklärte, die Ermittler gingen vor allem der Frage nach, wer den Mord an dem 59-jährigen Politiker in Auftrag gegeben haben könnte. Der inhaftierte Bandenchef José Adolfo Macías alias "Fito" soll Villavicencio in der Vergangenheit mit dem Tod bedroht haben; er wurde am Wochenende in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt.

Am Tag vor seiner Ermordung hatte Villavicencio bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Unregelmäßigkeiten bei Ölverträgen erstattet, die während der Amtszeit von Präsident Rafael Correa ausgehandelt worden waren. Den Schaden für das Land bezifferte er auf rund neun Milliarden Dollar (8,2 Milliarden Euro).

M.Odermatt--BTB