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Ukraine-Krieg: Trump und Putin wollen telefonieren
Vor dem mit Spannung erwarteten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg hat Moskau erklärt, eine diplomatische Lösung weiteren militärischen Einsätzen vorzuziehen. "Es ist natürlich besser, unsere Ziele mit politischen und diplomatischen Mitteln zu erreichen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag laut russischen Staatsmedien. In dem Gespräch sollte es laut Trump darum gehen, wie ein Ausweg aus dem "Blutbad" gefunden werden kann.
Peskow bezeichnete das angesetzte Telefonat zwischen Trump und Putin als "wichtig". Russische und ukrainische Delegationen hatten am Freitag zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren direkte Gespräche geführt. Bei dem Treffen in Istanbul wurde der Austausch von jeweils 1000 Gefangenen vereinbart, es endete aber ohne Annäherung in der Frage einer Waffenruhe.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederholte vor dem Treffen seine Forderung nach einem "vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand". Selenskyj betonte am Montag in Onlinediensten die Bedeutung einer Waffenruhe als "notwendige Grundlage für die Diplomatie". Er erwähnte zudem, dass Russland während der Gespräche in Istanbul Drohungen geäußert hätte, ohne diese jedoch näher zu erläutern.
Noch am Wochenende hatte Russland massive Drohnenangriffe auf die Ukraine geflogen, die Kiew als neuen "Rekord" bezeichnete. Am Montag erklärten die russischen Streitkräfte die Einnahme von zwei ukrainischen Dörfern in den Regionen Sumy und Donezk.
Trump äußerte am Samstag in seinem Onlinedienst Truth Social die Hoffnung, dass bei dem Telefonat mit Kreml-Chef Putin "eine Waffenruhe zustande kommt". Er erklärte zudem, auch mit Selenskyj und Nato-Vertretern sprechen zu wollen.
Die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien hatten am Sonntag mit dem US-Präsidenten telefoniert. Dabei unterstrichen sie die Notwendigkeit von verschärften Sanktionen gegen Russland, sollte Putin nicht auf die Pläne für eine Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskrieg eingehen.
In einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem russischen Staatsfernsehen sagte Putin, Moskaus Ziel sei es, "die Ursachen zu beseitigen, die diese Krise ausgelöst haben, die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden zu schaffen und die Sicherheit Russlands zu gewährleisten".
"Putin muss einem Waffenstillstand und Friedensgesprächen zustimmen", erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Montag im Onlinedienst X. Er werde gemeinsam mit weiteren europäischen Staats- und Regierungschefs am Montag nochmals mit dem US-Präsidenten sprechen.
Auch bei einem Gespräch zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Vizepräsident JD Vance in Rom ging es am Sonntag um das geplante Telefonat. Es war das erste Treffen seit dem Eklat im Weißen Haus Ende Februar, bei dem Vance den ukrainischen Präsidenten brüskiert hatte. Nach Angaben eines ukrainischen Regierungsvertreters ging es bei dem etwa halbstündigen Gespräch um das Telefonat zwischen Trump und Putin.
J.Bergmann--BTB