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Mann wegen mutmaßlicher Belästigung von Mexikos Präsidentin Sheinbaum festgenommen
In Mexiko ist ein Mann wegen der mutmaßlichen sexuellen Belästigung der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum festgenommen worden. Wie in Onlinenetzwerken veröffentlichte Videos zeigen, hatte der Mann sich am Dienstag der Staatschefin auf offener Straße genähert, seinen Arm um ihre Schulter gelegt, mit der anderen Hand ihre Hüfte und ihre Brust berührt und versucht, ihren Hals zu küssen. Die Präsidentin erstattete Anzeige gegen den Mann.
Sheinbaum war auf dem Weg zu einer Veranstaltung in der Nähe des Präsidentenpalasts in Mexiko-Stadt, machte Fotos mit Menschen und schüttelte Hände, als der Mann sie belästigte. Ein Mitglied des Sicherheitsteams der Präsidentin zog den Mann weg, der unter Einfluss von Drogen oder Alkohol zu stehen schien. Trotz seines Verhaltens behandelte Sheinbaum den Mann freundlich, stimmte zu, gemeinsam mit ihm ein Foto aufzunehmen und klopfte ihm auf den Rücken. Die Sicherheitsbehörden erklärten später, dass der Mann festgenommen worden sei.
Sheinbaum sagte am Mittwoch, sie habe Anzeige gegen den Mann erstattet. Zudem werde sie die Gesetze zu sexueller Belästigung überprüfen. "Ich denke: Wenn ich keine Anzeige erstatte, was wird dann aus anderen mexikanischen Frauen? Wenn das der Präsidentin passiert, was wird dann mit allen Frauen in unserem Land passieren?", sagte Sheinbaum. Erst nach dem Ansehen der Videos habe sie realisiert, was passiert sei.
Die mexikanische Ministerin für Frauen, Citalli Hernández, verurteilte das Verhalten des Mannes im Onlinedienst X als "machohaft". Dadurch würden unerwünschte Eingriffe in die Privatsphäre und die Körper von Frauen normalisiert.
Der Vorfall steht für ein größeres Problem in Mexiko: Etwa 70 Prozent der Frauen in Mexiko im Alter von über 14 Jahren sind nach UN-Angaben in ihrem Leben bereits mindestens einmal Opfer von sexueller Belästigung geworden.
G.Schulte--BTB