Berliner Tageblatt - UBS integriert übernommene Credit Suisse komplett - 3000 Jobs fallen weg

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UBS integriert übernommene Credit Suisse komplett - 3000 Jobs fallen weg
UBS integriert übernommene Credit Suisse komplett - 3000 Jobs fallen weg / Foto: © AFP

UBS integriert übernommene Credit Suisse komplett - 3000 Jobs fallen weg

Die Marke der von der Schweizer UBS übernommenen Skandalbank Credit Suisse soll künftig komplett verschwinden. Die UBS will das Schweiz-Geschäft der Credit Suisse vollständig ins eigene Institut integrieren, wie sie am Donnerstag mitteilte. Dadurch sollen 3000 Jobs in der Schweiz wegfallen, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti, davon bereits 1000 bis Ende 2024.

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"Eine vollständige Integration ist für UBS, unsere Anspruchsgruppen und die Schweizer Wirtschaft die beste Lösung", teilte die Bank mit. Ziel sei es, die Integration "bis Ende 2026 weitgehend abzuschließen". Bis zu diesem Zeitpunkt rechnet die Bank mit Kosteneinsparungen von über zehn Milliarden Dollar. Debattiert worden war auch über eine Abspaltung und andere Lösungen. Nun aber kommt es zur Integration und zur Löschung der Marke.

Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS war Mitte Juni vollzogen worden. Die Schweizer Regierung hatte auf die Notübernahme gedrungen, nachdem die Credit Suisse durch Skandale und massive Finanzierungsprobleme ins Wanken geraten war. Die Fusion der beiden größten Schweizer Banken ist technisch komplex und schafft eine Megabank, wie sie die Schweiz noch nicht gesehen hat - eine Größe, die politischen Verantwortlichen auch Sorgen bereitet.

Die Bank präsentierte erstmals seit der Übernahme auch Quartalszahlen. Die UBS verbuchte demnach im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 29,2 Milliarden Dollar (rund 26,6 Milliarden Euro). Die Credit Suisse verbuchte in dem Zeitraum einen Verlust von 10,1 Milliarden Dollar. Die UBS-Aktie legte daraufhin kräftig um fast fünf Prozent auf 23,25 Schweizer Franken zu.

Gewerkschaftsvertreter sprachen trotz der ihrer Ansicht nach gangbaren Lösung von einem "sehr traurigen Tag" für die vom Jobabbau betroffenen Beschäftigten. Ermotti versprach, den Betroffenen bei der Suche nach neuen Jobs zu helfen. 2022 hatten die beiden Banken zusammen genommen 120.000 Beschäftigte, davon 37.000 in der Schweiz. Seitdem verließ aber eine Reihe von Angestellten die Banken.

F.Pavlenko--BTB