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Gewaltverbrechen an Surf-Touristen: In Mexiko gefundene Leichen identifiziert
Drei im mexikanischen Bundesstaat Baja California gefundene Leichen sind offiziell als die sterblichen Überreste dreier Surf-Touristen aus Australien und den USA identifiziert worden. Alle drei Leichen wiesen laut Staatsanwaltschaft Kopfschüsse auf. Die Urlauber waren am 27. April zuletzt lebend gesehen worden. Am Freitag waren ihre Leichen in einem Schacht auf einer Klippe über dem Pazifischen Ozean entdeckt worden.
Die drei Toten seien von ihren Angehörigen als die Brüder Jake und Callum Robinson aus Australien sowie ihr Freund Jack Carter Rhoad aus den USA identifiziert worden, erklärte die Staatsanwaltschaft von Baja California am Sonntag (Ortszeit). Die Ermittler vermuten, dass die Urlauber beim Versuch getötet wurden, ihr Auto zu stehlen.
Der ausgebrannte Wagen wurde nahe dem Fundort der Leichen gefunden. Bereits vor mehreren Tagen waren drei Verdächtige im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Touristen festgenommen worden.
Die Leichen waren am Freitag in einem Schacht auf einer Klippe über dem Pazifischen Ozean in Baja California gefunden worden. Trotz des "fortgeschrittenen Stadiums der Verwesung" waren die Behörden aufgrund der Kleidung und spezifischer Körpermerkmale wie lange Haare davon ausgegangen, dass es sich um die drei Vermissten handelt. Eine weitere in dem Schacht gefundene Leiche lag laut Ermittlern schon länger dort, es bestehe kein Zusammenhang mit dem Fall der Urlauber.
Das Trio war zu einem Surf-Urlaub in den für seine schönen Strände bekannten und bei Surfern beliebten mexikanischen Bundesstaat Baja California gereist. Die Region im Norden des Landes gehört gleichzeitig zu den besonders von Drogenkriminalität betroffenen Landesteilen.
Die Mutter der beiden Australier, Debra Robinson, hatte vor einigen Tagen auf Facebook Alarm geschlagen und um Hinweise zu ihren 33 und 30 Jahre alten Söhnen gebeten. Die Instagram-Seite von Callum Robinson zeigte zahlreiche Schnappschüsse vom Urlaub des Trios wie Taco-Essen am Straßenrand, Biertrinken in einer Bar oder den Blick auf die Wellen.
In der Stadt Ensenada nahe dem Fundort der Leichen protestierten am Sonntag dutzende Surfer gegen die Gewalt. Sie hielten Surfbretter mit Slogans wie "Strände, Sicherheit, Freiheit, Frieden" oder "Keine Toten mehr". Zum Gedenken an die Toten formten Surfer im Meer gemeinsam einen Kreis.
Kriminelle Banden liefern sich in Mexiko seit Jahren brutale Kämpfe um die Vorherrschaft über den Drogenschmuggel in die USA. Seit Beginn eines umstrittenen Militäreinsatzes gegen die Drogenkartelle im Jahr 2006 wurden in dem Land mehr als 450.000 Menschen getötet, weitere 100.000 Menschen gelten als vermisst.
Nach Behördenangaben besuchten im vergangenen Jahr mehr als 41 Millionen Touristen Mexiko, mehr als die Hälfte davon kam aus den USA.
I.Meyer--BTB