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Recherche der "Wirtschaftswoche": Galeria Kaufhof als Opfer von René Benko
Eine Recherche der Düsseldorfer "Wirtschaftswoche" gibt Einblick in die skrupellose Geschäftswelt des mittlerweile inhaftierten österreichischen Geschäftsmann René Benko. Wie die Zeitung am Freitag berichtete, zeigen interne E-Mails und Dokumente unter anderem, wie Benko die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof als Köder nutzte, um reiche Investoren aus Saudi-Arabien zu gewinnen.
Demnach versprach Benko dem saudi-arabischen Public Investment Fund (PIF) 2021 hohe Renditen für die Investition in ein Bauprojekt für die Kaufhauskette in München. Galeria gehörte damals zur Handelssparte von Benkos Signa-Konzern. Die hohe Rendite war der Recherche zufolge nur möglich, weil Galeria eine sehr hohe Miete zahlte.
Die "Wirtschaftswoche" berichtete unter Verweis auf ehemalige Signa-Vorstände, dass den Beteiligten bewusst gewesen sei, dass die Miete die finanziellen Möglichkeiten der Kaufhauskette überstieg. Es sei absehbar gewesen, dass das Konstrukt der Münchener Filiale "das Genick brechen würde", sagte demnach ein ehemaliger Vorstand.
Über das für die Saudis zunächst lukrative Geschäft in München habe sich Benko weitere Investitionen des PIF gesichert, berichtete die "Wiwo" weiter: Der Fonds beteiligte sich später auch am Münchener Bauprojekt "Franz" und am Kauf des Londoner Kaufhauses Selfridges. 2023 ging der Signa-Konzern pleite, zuvor hatte Galeria Kaufhof Karstadt bereits den Mietvertrag in München gekündigt. Heute geht der PIF rechtlich gegen Benko vor.
Benko war im Januar dieses Jahres in Innsbruck festgenommen worden und befindet seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft begründete dies mit einem "dringenden Tatverdacht" bei mehreren Straftaten, wie Steuervergehen, Konkursdelikten und Betrug. In der kommenden Woche versteigert der Signa-Insolvenzverwalter Mobiliar und Einrichtung von Benkos Villa am Gardasee.
C.Meier--BTB