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Pistorius tauscht Generalinspekteur der Bundeswehr aus
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) tauscht in seiner ersten großen Personalentscheidung seit Amtsantritt den Generalinspekteur der Bundeswehr aus. Nachfolger des bisherigen Generalinspekteurs Eberhard Zorn soll Generalmajor Carsten Breuer werden, wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus Ministeriumskreisen erfuhr.
Breuer ist zur Zeit Kommandeur des im September 2022 eingerichteten territorialen Führungskommandos der Bundeswehr in Berlin und hat sich während der Pandemie als Leiter des Corona-Krisenstabs im Bundeskanzleramt von November 2021 bis Mai 2022 einen Namen gemacht. Der 58-Jährige ist bereits länger als Nachfolger Zorns im Gespräch.
Als ranghöchster Soldat der Bundeswehr ist der Generalinspekteur der Vorgesetzte der gesamten Truppe. Außerdem wirkt er an den verteidigungspolitischen Planungen der Bundesregierung mit. Der 63-jährige Zorn war 2018 von der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ins Amt eingeführt worden.
Zorn war im September in die Kritik geraten, als er die Fähigkeit der ukrainischen Streitkräfte infrage zu stellen schien, eine erfolgreiche Gegenoffensive gegen russische Truppen zu starten. Er sehe allenfalls "Gegenstöße, mit denen man Orte oder einzelne Frontabschnitte zurückgewinnen, aber nicht Russland auf breiter Front zurückdrängen kann", sagte Zorn damals dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Der ehemalige Kommandeur der US-Armee in Europa, Ben Hodges, sprach als Reaktion auf Zorns Äußerungen von einer "erstaunlich schlechten Analyse der russischen Fähigkeiten".
Die Amtseinführung Breuers soll Ministeriumskreisen zufolge "zeitnah" erfolgen. Das Online-Portal "Business Insider" berichtete, Zorn solle bereits am Donnerstag seinen Posten räumen.
Pistorius ist seit Januar Verteidigungsminister. Seine Vorgängerin Christine Lambrecht (SPD) war wegen ihrer Amtsführung massiv in die Kritik geraten und schließlich zurückgetreten.
R.Adler--BTB