Berliner Tageblatt - Bundeswehr prüft Rechnung für Einsatz von Pioniergerät bei Wacken-Open Air

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Bundeswehr prüft Rechnung für Einsatz von Pioniergerät bei Wacken-Open Air
Bundeswehr prüft Rechnung für Einsatz von Pioniergerät bei Wacken-Open Air / Foto: © AFP

Bundeswehr prüft Rechnung für Einsatz von Pioniergerät bei Wacken-Open Air

Nach einem ungewöhnlichen Fall vom Amtshilfe mit schwerem Pioniergerät bei dem im Matsch versunkenen Metal-Festival in Wacken in Schleswig-Holstein hat die Bundeswehr noch nicht über die Frage der Bezahlung entschieden. Ob der Kommune für diesen Einsatz gegebenenfalls eine Rechnung geschickt werde, werde geprüft, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Zugleich betonte sie, es sei aus ihrer Sicht "ein ziemlicher cooler Einsatz".

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Pioniere der Bundeswehr verlegten auf dem nach heftigem tagelangem Dauerregen völlig aufgeweichten Festivalgelände eine mobile abrollbare Faltstraße, um einen Rettungsweg für etwaige Notfalleinsätze zu schaffen. Die Faltstraße besteht aus zusammenhängenden Schwerlastmatten, die von Speziallastwagen verlegt werden. Die Bundeswehr schafft damit im Einsatz provisorische Übergänge über morastige, sandige oder schneebedeckte Geländeabschnitte.

Das Open Air in Wacken, das als größtes Metal-Festival der Welt gilt und für seine ausgelassene und friedliche Stimmung berühmt ist, drohte in diesem Jahr wegen des Wetters ins Chaos zu stürzen. Weil sich das Gelände samt Park- und Campingplätzen in eine Schlammwüste verwandelte und mit normalen Autos nicht befahrbar war, verhängten die Veranstalter kurz vor Beginn einen Einlassstopp und ließen zehntausende Musikfans trotz gültiger Tickets nicht mehr hinein.

Statt der üblichen rund 85.000 Besucherinnen und Besucher befinden sich laut Organisatoren und Polizei in diesem Jahr daher nur etwa 50.000 Fans vor Ort, die abgewiesenen Besucher mussten notgedrungen enttäuscht die Heimreise antreten. Sie erhalten ihr Geld zurück, Einzelheiten stehen noch nicht fest.

Das Festival selbst war den Veranstaltern zufolge trotz widriger Verhältnisse aber nicht akut gefährdet, die Infrastruktur blieb betriebsbereit. Inzwischen läuft das Open-Air, bei dem bis in die Nacht zum Sonntag auf diversen Bühnen rund 180 Bands sowie Solokünstler auftreten sollen, ohne Komplikationen. Seit Donnerstag herrscht etwas trockeneres Wetter mit weniger Regen, weshalb sich nach Polizeiangaben vom Freitag die Bodenverhältnisse "leicht" verbesserten.

N.Fournier--BTB