Berliner Tageblatt - Lemke sieht Einleitung von Fukushima-Kühlwasser "äußerst kritisch"

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Lemke sieht Einleitung von Fukushima-Kühlwasser "äußerst kritisch"
Lemke sieht Einleitung von Fukushima-Kühlwasser "äußerst kritisch" / Foto: © JIJI Press/AFP

Lemke sieht Einleitung von Fukushima-Kühlwasser "äußerst kritisch"

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sieht die in Japan begonnene Einleitung von aufbereitetem Kühlwasser aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima in den Pazifik "äußerst kritisch". "Eine solche Einleitung kann immer nur als letzte Option ins Spiel kommen, wenn alle anderen Wege verbaut sind", erklärte sie am Donnerstag. In jedem Fall, in dem eine Einleitung unvermeidbar ist, sei "äußerste Sorgfalt" geboten.

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Jedes Vorhaben dieser Art müsse wissenschaftlich fundiert geplant und durchgeführt werden, ergänzte die Ministerin. "Nur so können Belastungen für Mensch und Natur so gering wie möglich gehalten oder ausgeschlossen werden." Außerdem müsse das Verfahren transparent sein. Die Menschen vor Ort müssten an den Entscheidungen beteiligt und gut informiert werden. Dies habe sie bereits Mitte April gegenüber der japanischen Regierung während des G7-Umweltministertreffens eingefordert, betonte Lemke.

Seit der Atomkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 hat der Betreiber Tepco 1,34 Millionen Tonnen Wasser gespeichert, das zur Kühlung der Überreste der immer noch hochradioaktiven Reaktoren verwendet wurde und sich überdies mit Grund- und Regenwasser vermischte. Weil die Speicherkapazitäten für das Kühlwasser vor Ort nicht mehr ausreichen, wird dieses nun ins Meer geleitet.

Bis März 2024 soll in vier Etappen Wasser eingeleitet werden. Die erste Einleitung soll etwa 17 Tage dauern. Nach Angaben des Unternehmens wurden vorher fast alle radioaktiven Bestandteile aus dem Wasser herausgefiltert - bis auf Tritium. China und Hongkong sowie Umweltorganisationen kritisierten das Vorhaben scharf.

K.Brown--BTB