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Trotz Krisen: Zufriedenheit von sogenannter Generation Mitte bleibt stabil
Die Zufriedenheit der Menschen zwischen 30 und 59 Jahren in Deutschland ist nach eigener Einschätzung in den vergangenen elf Jahren weitgehend stabil geblieben. Die Stimmungslage der sogenannten Generation Mitte sei deutlich besser, als die aktuellen wirtschaftlichen Rahmendaten vermuten ließen, teilte der Gesamtverband der Versicherer (GDV) am Dienstag in Berlin unter Berufung auf eine Studie des des Instituts für Demoskopie Allensbach mit. Mit ihrer finanziellen Lage seien die Befragten tendenziell sogar zufriedener als im vergangenen Jahrzehnt.
"Wir sind überrascht, wie stabil und krisenfest die mittlere Generation ist", erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Verglichen mit der ersten Befragung 2013 waren die Menschen 2024 etwas zufriedener mit der finanziellen Situation. Auf der Skala zwischen null (unzufrieden) und zehn (völlig zufrieden) wählte der Durchschnitt im laufenden Jahr 6,6 Punkte. 2013 waren es 6,3 gewesen.
"Insgesamt beeindruckt der Langzeittrend durch die Stabilität der Zufriedenheit in den unterschiedlichen Lebensbereichen", erklärte die Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher, deren Institut die Umfragedaten zum zehnten Mal im Auftrag des GDV erhob. Auch die Bewertungen der Bereiche Wohnen, Leben und Beruf waren über die Jahre hinweg im Bereich von teilweise deutlich über sieben Punkten.
Einen leichten Abfall hatte es nach der Coronapandemie gegeben, als rund ein Viertel der Befragten Sorge hatte, sozial abzusteigen. In diesem Jahr sank der Wert auf 16 Prozent. Auf der anderen Seite stieg der Anteil jener, die überhaupt keine Gefahr sehen, von 17 auf 28 Prozent an. "Die Generation Mitte empfindet sich in einer relativ befestigten Situation, die primär durch die Pandemie kurzfristig angegriffen wurde", erklärte Köcher.
Diese weitgehend stabile Lage der mittleren Generation und ihre überwiegend optimistische Einschätzung der Zukunftsperspektiven präge auch den Blick auf die allgemeine Situation in Deutschland. So stimmten 48 Prozent der Befragten der These zu, dass in Deutschland zu viel gejammert werde und die Lage besser sei als die Stimmung. 26 Prozent widersprachen demnach ausdrücklich.
Trotz grundsätzlicher Zufriedenheit sieht die Generation Mitte den Ergebnissen zufolge einen "erheblichen Reformbedarf in Deutschland", erklärten die Forschenden. 46 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass Deutschland tiefgreifende Reformen brauche. Ebenso viele sind der Meinung, es gebe zumindest einen begrenzten Reformbedarf. Besonders die Themen Pflege, Bildung und Gesundheit trieben die Menschen um. Wichtig seien zudem die Digitalisierung und die Rente.
Die Generation Mitte habe ein "gutes Gespür" für den Reformbedarf in Deutschland, erklärte Asmussen. "Sie schultert ja als Generation der Erwerbstätigen auch die Hauptlast der anstehenden Herausforderungen", fügte er hinzu. Die über 35 Millionen 30- bis 59-Jährigen in Deutschland machten 70 Prozent der Erwerbstätigen aus, erklärten die Versicherer. Demnach erwirtschaften sie 80 Prozent der steuerpflichtigen Einkünfte.
W.Lapointe--BTB