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Studie: Verarbeitete Lebensmittel immer noch zu ungesund
Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten laut einer Untersuchung im Auftrag des Bundesernährungsministeriums immer noch zu viel Zucker, Fett oder Salz. Seit 2020 habe es zwar Verbesserungen gegeben, viele Produkte - etwa gesüßte Quarkzubereitungen oder Erfrischungsgetränke - seien aber weiterhin zu ungesund, erklärte das Ministerium am Donnerstag. Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) kritisierte die Lebensmittelhersteller und kündigte weitere Maßnahmen an.
Die Lebensmittelwirtschaft habe sich im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie dazu verpflichtet, bis 2025 die Rezepturen für ihre Produkte zu verbessern, erklärte das Ministerium. Das Max-Rubner-Institut (MRI) habe nun in einem Zwischenbericht die Fortschritte überprüft.
Demnach wurden "die Gehalte an Zucker, Fetten und Salz zwar in einigen Lebensmittelgruppen reduziert" - in vielen Fällen aber nicht ausreichend. Außerdem habe es in einigen Produktgruppen auch Erhöhungen der kritischen Energie- und Nährstoffgehalte gegeben. Es sei "erkennbar, dass die Reduktionsbemühungen der Lebensmittelwirtschaft in den letzten Jahren teilweise nachgelassen haben oder zum Stillstand gekommen sind", erklärte das Ministerium.
"Eine gute und ausgewogene Ernährung wird schwierig, wenn in verarbeiteten Lebensmitteln viel Zucker, Salz oder Fett enthalten ist", erklärte Özdemir. "Aus gutem Grunde haben sich die Hersteller also verpflichtet, ihre Rezepturen zu ändern." Das gewünschte Ergebnis werde so aber offenbar nicht erzielt.
Sein Ministerium habe deshalb nun das MRI beauftragt, "wissenschaftlich unterlegte Reduktionsziele" zu erarbeiten. Diese "objektive, wissenschaftlich fundierte Grundlage" werde er gegenüber der Lebensmittelwirtschaft einfordern. "Wir alle tragen Verantwortung", erklärte der Grüne.
Özdemir ziehe aus dem Bericht die falschen Schlüsse, kritisierte die Interessenvertretung der Zuckerindustrie. Bei der Übergewichtsbekämpfung komme es auf die Kalorienreduktion an. Der Minister liege mit seiner Strategie, verbindliche Reduktionsziele für einzelne Nährstoffe zu formulieren, "absolut falsch".
G.Schulte--BTB