- Präsidentschaftswahl in Dominikanischer Republik - Amtsinhaber in Umfragen vorn
- Faeser kündigt hartes Vorgehen gegen zunehmende linksextremistische Gewalt an
- Lindner zweifelt an Kindergrundsicherung: Beste Hebel sind Jobs für Eltern
- Ataman fordert Diskriminierungsverbot von queeren und alten Menschen in Verfassung
- Trump greift bei Jahresversammlung der US-Waffenlobby NRA Präsident Biden scharf an
- Sieg gegen Fury: Usyk unumstrittener Schwergewichts-Weltmeister
- Deutsche Haushalte zahlen mehr als fünf Milliarden Euro zu viel für Strom
- Box-Hoffnung Kabayel erkämpft sich WM-Chance
- Magdeburg weiter unbeirrt auf Titelkurs
- Israelische Armee: Etwa 50 Hamas-Kämpfer in Rafah getötet
- Parlamentswahl in Südafrika: Im Ausland lebende Südafrikaner gehen wählen
- Swiatek bezwingt Sabalenka auch im Finale von Rom
- "Sprunggelenksverletzung": Sorgen um EM-Fahrer Pavlovic
- Viertelfinale fast sicher: Deutscher Arbeitssieg gegen Polen
- Union gerettet - emotionaler Streich-Abschied
- Pleite in Bremen: Bochum muss in die Relegation
- Bayern verpassen Vizemeisterschaft beim Tuchel-Abschied
- Das Wunder bleibt aus, Köln steigt ab
- Ungeschlagen zum Meistertitel: Bayer schreibt Geschichte
- Freistoßtor inklusive: Reus feiert perfekten Abschied
- Verstappen schlägt zurück: Pole Position für den Weltmeister
- Familie: Neuer Prozess gegen Nobelpreisträgerin Mohammadi im Iran ab Sonntag
- De Zerbi verlässt Brighton am Saisonende
- Högl und Günther wollen Wehrpflicht auch für junge Frauen
- Georgische Präsidentin legt Veto gegen Gesetz zu "ausländischer Einflussnahme" ein
- Vor Landtagswahl in Sachsen: BSW wählt Landesliste und Spitzenkandidaten
- Voßkuhle und Papier mahnen besseren Schutz des Bundesverfassungsgerichts an
- Kirchenoberhaupt wieder auf Reisen: Papst bei Friedensforum in Verona
- 14-Jährige in Graz wegen Planung von "terroristischer Messerattacke" festgenommen
- Preußen-Party: Münster bejubelt Rückkehr in die 2. Liga
- Hertha macht ohne Dardai als Trainer weiter
- Israels Armee tötet Islamistenführer im Westjordanland - Heftige Kämpfe im Gazastreifen
- Slowakischem Regierungschef Fico geht es nach Attentat offenbar etwas besser
- Eberl räumt Teilschuld bei schleppender Trainersuche ein
- Russland beschlagnahmt Vermögen der Deutschen Bank und von UniCredit
- Bürgermeister Hikel und Ex-Staatssekretärin Böcker-Giannini sollen Berliner SPD führen
- Schwere Schäden durch Hochwasser im Saarland - Scholz sichert Unterstützung zu
- Selenskyj beklagt Mangel an Luftabwehr und modernen Kampfjets
- Polen stellt über zwei Milliarden Euro für Sicherung seiner östlichen Grenze bereit
- Erneut heftige Angriffe und Gefechte im Gazastreifen
- Giro d'Italia: Bauhaus steigt aus
- Drohne flog mit russischer Fahne am Reichstagsgebäude in Berlin
- Ministerin: "Positive Prognose" für slowakischen Regierungschef Fico nach Attentat
- SPD-Abgeordete für Schutz ukrainischen Luftraums vom Nato-Gebiet aus
- Scholz und Rehlinger sichern Hochwasser-Betroffenen im Saarland Unterstützung zu
- Buschmann warnt vor Terroranschlägen während der Fußball-EM
- Dutzende Todesopfer bei Sturzfluten in Afghanistan
- Warnungen nach Starkregen im Süden und Westen Deutschlands aufgehoben
- Bereits fast 10.000 Menschen wegen Russlands Offensive aus Raum Charkiw evakuiert
- Scholz tritt Darstellungen eines mangelnden Rückhalts für Pistorius entgegen
Staatsanwaltschaft München I erhebt Anklage gegen früheren Wirecard-Chef Braun
Im Wirecard-Skandal hat die Staatsanwaltschaft München I Anklage gegen den in Untersuchungshaft sitzenden früheren Unternehmenschef Markus Braun und zwei weitere frühere Top-Manager des insolventen Zahlungsdienstleisters erhoben. Strafrechtlich vorgeworfen werden den Beschuldigten unrichtige Darstellung, Marktmanipulation, Untreue und gewerbsmäßiger Bandenbetrug, wie die Ermittlungsbehörde am Montag mitteilte. Das Landgericht München I muss nun über die Zulassung der 474 Seiten umfassenden Anklage entscheiden.
Die Wirecard-Chefetage soll über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben, um das damals im Dax gelistete Unternehmen über Wasser zu halten und Kredite zu erschwindeln. Es handelt sich um einen der größten Wirtschaftsskandale der deutschen Geschichte. Neben Braun sind der frühere Wirecard-Buchhaltungschef Stephan Freiherr von E. und der frühere Chef eines Wirecard-Unternehmens in Dubai, Oliver B., angeklagt. Während Braun und B. in Untersuchungshaft sitzen, war von E. vergangenes Jahr unter Auflagen freigelassen worden. Untergetaucht ist der ebenfalls schwer beschuldigte frühere Wirecard-Vorstand Jan Marsalek.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Ermittlungen in dem Fall hätten sich als außerordentlich schwierig und umfangreich erwiesen. So seien 340 Firmen, 450 Personen und über 1100 Bankverbindungen als relevant erkannt und bei entsprechender Bedeutung detailliert überprüft worden. Es seien 40 Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen worden. Zusätzlich seien in zahlreichen anderen Ländern auf der Welt Rechtshilfeersuchen gestellt worden und 42 Terabyte Daten gesichert worden.
Im Fall einer Verurteilung drohen den drei Beschuldigten angesichts der massiven Vorwürfe lange Haftstrafen. Das Strafmaß reicht für die verschiedenen Komplexe jeweils bis zu zehn Jahre Haft.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Beschuldigten hätten äußerst ertragreiche Geschäfte erfunden, damit Wirecard als überaus erfolgreiches Unternehmen wahrgenommen werde. Ausgewiesene Erlöse hätten gar nicht existiert. Die Konzernabschlüsse der Jahre 2015 bis 2018 seien falsch gewesen und hätten die Verhältnisse des Konzerns unrichtig wiedergegeben. Ein angeblich in Singapur verwaltetes Guthaben in Höhe von fast einer Milliarde Euro habe es zu keinem Zeitpunkt gegeben. Dennoch habe Braun entsprechende Saldenbestätigungen gemacht und die jeweiligen Abschlüsse unterzeichnet, die beiden Mitangeklagten hätten ihn dabei unterstützt.
Von 2015 bis 2019 habe Wirecard zudem erheblich geschönte Zahlen veröffentlicht, was als Marktmanipulation strafbar sei. Hätte der Konzern die tatsächliche Finanzlage veröffentlicht, wäre es zu Kurseinbrüchen gekommen. Die drei Angeklagten seien hier als Bande tätig geworden. Braun habe unmittelbar davon profitiert, da seine Vorstandsvergütung an die Wertentwicklung der Aktie gekoppelt war. Außerdem habe er als Aktionär insgesamt 5,5 Millionen Euro an Dividende kassiert. Braun wird eine gewerbsmäßige Marktmanipulation vorgeworfen.
Untreue wirft die Staatsanwaltschaft den Wirecard-Managern in zwei Komplexen vor. Einmal soll eine Firma in Singapur 40 Millionen Euro ohne entsprechende Sicherheiten kassiert haben, das Unternehmen ist nicht mehr erreichbar und das Geld weg. Der untergetauchte Marsalek soll per Mail die Überweisung vorgeschlagen, Braun soll zugestimmt und den übrigen Vorstand ebenfalls zur Zustimmung gedrängt haben. Im zweiten Untreuekomplex sollen gleich mehrmals hohe Millionenbeträge für ein angebliches neues Geschäftsfeld geflossen sein.
Besonders schwer wiegt auch der Vorwurf des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, für den alleine bis zu zehn Jahre Haft drohen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagte vor, durch ihre falschen Darstellungen von den geschädigten Banken Kredite in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro sowie zwei Schuldverschreibungen über rund 1,4 Milliarden Euro ausbezahlt bekommen zu haben.
W.Lapointe--BTB