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Hinterbliebene getöteter "Titan"-Insassen äußern "tiefe Trauer"
Nach dem Fund von Trümmerteilen nahe dem Wrack der "Titanic" haben sich die Familien von Insassen des Mini-U-Boots "Titan" in Pakistan und Großbritannien zu Wort gemeldet. "Mit tiefer Trauer geben wir den Tod von Shahzada und Suleman Dawood bekannt", erklärte die pakistanische Dawood-Stiftung am Freitag. "Wir sprechen den Familien der anderen Passagiere des "Titan"-Tauchboots unser tief empfundenes Beileid aus", heißt es in der Erklärung, die von Shahzadas Eltern Hussain und Kulsum Dawood unterzeichnet ist.
Der 48-jährge Shahzada Dawood und sein 19-jähriger Sohn Suleman waren an Bord des Mini-U-Boots, das nach Angaben der US-Küstenwache und der Organisatoren der Expedition bei einer Tauchfahrt zum in rund 3800 Metern Tiefe liegenden Wrack der "Titanic" bei einer "katastrophalen Implosion" zerstört wurde. Nach einer tagelangen fieberhaften Such- und Rettungsaktion hatte die Küstenwache am Donnerstag den Fund eines "Trümmerfeldes" bekanntgegeben.
"Wir sind allen an den Rettungsaktionen Beteiligten sehr dankbar", schrieben die Dawoods in der Erklärung der Familien-Stiftung. "Ihr unermüdlicher Einsatz war für uns in dieser Zeit eine Quelle der Kraft." Shahzada Dawood stammte aus Pakistan, lebte aber mit seiner Frau Christine, dem Sohn Suleman und der Tochter Alina in Großbritannien.
In ihrer Heimat ist die Familie sehr prominent: Shahzadas Vater Hussain Dawood ist einer der reichsten Männer Pakistans und Chef des pakistanischen Mischkonzerns Engro, der unter anderem Düngemittel und Chemikalien herstellt, aber auch in den Energiesektor investiert.
An Bord der "Titan" befanden sich auch Chef der Betreiberfirma OceanGate Expeditions, Stockton Rush, der französische "Titanic"-Experte Paul-Henri Nargeolet und der britische Unternehmer und Abenteurer Hamish Harding.
Hardings Familie und seine Firma Action Aviation erklärten, sie fühlten sich in ihrer Trauer mit den anderen Familien verbunden, "die ebenfalls ihre Angehörigen in dem 'Titan'-Tauchboot verloren haben". Der 58-jährige Harding sei ein "leidenschaftlicher Entdecker" gewesen, "der sein Leben für seine Familie, seine Firma und das nächste Abenteuer gelebt hat".
Der zweifache Vater verdiente sein Geld mit dem Verkauf von Privatjets und schaffte es mit drei Einträgen ins Guinness-Buch der Rekorde. Im Juli 2019 gehörte er zu einem Team, das die schnellste Erdumrundung mit einem Flugzeug über beide Pole in 46 Stunden, 40 Minuten und 22 Sekunden schaffte. Im März 2021 tauchte er zusammen mit einem Forscher in die Tiefen des Marianengrabens, dem tiefsten bisher bekannten Teil des Pazifiks. Diese Mission war die längste und weiteste in einer solchen Tiefe. Vergangenes Jahr flog er als Tourist in den Weltraum.
H.Seidel--BTB