Berliner Tageblatt - USA verhängen neue Sanktionen beim Vorgehen gegen Söldnergruppe Wagner

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USA verhängen neue Sanktionen beim Vorgehen gegen Söldnergruppe Wagner
USA verhängen neue Sanktionen beim Vorgehen gegen Söldnergruppe Wagner / Foto: © TELEGRAM/ @concordgroup_official/AFP/Archiv

USA verhängen neue Sanktionen beim Vorgehen gegen Söldnergruppe Wagner

Die USA haben neue Sanktionen beim Vorgehen gegen die russische Söldnergruppe Wagner verhängt. Die Strafmaßnahmen zielen insbesondere auf die Finanzierung von Wagner durch Goldgeschäfte in der Zentralafrikanischen Republik ab, wie das US-Finanzministerium am Dienstag mitteilte. Verhängt wurden Sanktionen gegen das Bergbauunternehmen Midas, das Minen in dem afrikanischen Land betreibt, und gegen das Unternehmen Diamville, das in dem Land Gold und Diamanten kauft.

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Beide Unternehmen werden den Angaben zufolge von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kontrolliert. Sanktionen wurden auch gegen das in Dubai ansässige Unternehmen Industrial Resources General Trading verhängt, das an den Geschäften mit Diamville beteiligt ist, und gegen das russische Unternehmen Limited Liability Company, das laut US-Finanzministerium ebenfalls bei den Goldgeschäften mitmischt. Außerdem wurden Strafmaßnahmen gegen einen in Mali aktiven Wagner-Vertreter beschlossen.

"Die Wagner-Gruppe finanziert ihre brutalen Operationen teilweise, indem sie natürliche Ressourcen in Ländern wie der Zentralafrikanischen Republik und in Mali ausbeutet", erklärte Finanzstaatssekretär Brian Nelson. Die USA würden weiter auf die Geldströme für Wagner abzielen, um der "Ausbreitung und Gewalt" der Söldnergruppe in Afrika, in der Ukraine und anderswo Einhalt zu gebieten.

Die US-Sanktionen wurden wenige Tage nach dem kurzen Wagner-Aufstand gegen die russische Militärführung verhängt. Sie hätten eigentlich schon früher verkündet werden sollen, die USA warteten aber zunächst ab, um im Machtkampf zwischen Prigoschin und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht den Eindruck zu erwecken, für eine Seite Partei zu ergreifen.

Wagner spielte bisher im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine wichtige Rolle. Der Söldnergruppe werden zudem unter anderem in Mali und in der Zentralafrikanischen Republik schwere Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt.

"Wo auch immer Wagner hingeht, bringt es Tod und Zerstörung mit sich", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag. Regierungen in Afrika und anderswo müssten "jegliche Kooperation mit Wagner einstellen".

Der Aufstand der Söldnergruppe gegen die russische Militärführung hatte am Wochenende die Welt in Atem gehalten. Die Söldner marschierten von der Ukraine aus in Russland ein und brachten dort zunächst das Militärhauptquartier der Armee in Rostow am Don unter ihre Kontrolle.

Danach rückten sie Richtung Moskau vor, um nach Prigoschins Worten die russische Militärführung abzusetzen. Nach einer Vermittlung durch den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko brach Prigoschin den Aufstand nach rund 24 Stunden am Samstagabend ab.

J.Fankhauser--BTB