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Abpumpen des Erdöls von Tanker vor Jemens Küste soll kommende Woche beginnen
Das Abpumpen des Erdöls des seit Jahren vor der Küste des Jemen verrottenden Tankers "FSO Safer" soll kommende Woche beginnen. Die Verantwortlichen in Jemens Hauptstadt Sanaa hätten grünes Licht für den Transfer des Erdöls von der "FSO Safer" zu dem von den Vereinten Nationen gekauften Supertanker "Nautica" gegeben, sagte der UN-Koordinator für den Jemen, David Gressly, am Montag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
Die "Nautica" werde nun von Dschibuti aus zur "FSO Safer" aufbrechen, sagte Gressly weiter. "Sie wird an der Seite der 'Safer' festmachen und sollte Anfang kommender Woche anfangen, das Öl aufzunehmen."
Die "FSO Safer" im Roten Meer sei für ein Abpumpen des Erdöls "vollkommen stabilisiert", es gebe aber immer ein "Restrisiko", sagte der UN-Verantwortliche. Das Abpumpen soll rund zwei Wochen dauern. "Der Abschluss des Öltransfers von Schiff zu Schiff Anfang August wird ein Moment sein, an dem die ganze Welt aufatmen kann", sagte Gressly.
Die 47 Jahre alte "FSO Safer" wurde als schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Öl genutzt und liegt vor der strategisch wichtigen Stadt Hodeidah vor Anker. Sie wurde seit dem Beginn des Kriegs im Jemen zwischen Regierungstruppen und Huthi-Rebellen im Jahr 2015 nicht mehr gewartet. Der alte Tanker könnte laut Experten jederzeit zerbrechen, explodieren oder Feuer fangen.
Um eine Ölkatastrophe im Roten Meer zu verhindern, kaufte die UNO im März den Tanker "Nautica", um mehr als eine Million Barrel Öl von der "FSO Safer" umladen zu können. Der Einsatz wird nach UN-Angaben mehr als 140 Millionen Dollar (mehr als 127 Millionen Euro) kosten. Die Kosten im Falle des Auslaufens des Öls werden auf 20 Milliarden Dollar geschätzt.
Die Ölmenge an Bord der "FSO Safer" entspricht dem Vierfachen der Menge, die 1989 nach der Havarie der "Exxon Valdez" vor dem US-Bundesstaat Alaska ins Meer gelangt war. Die dadurch ausgelöste Ölpest gilt bis heute als eine der verheerendsten Umweltkatastrophen der Geschichte.
M.Furrer--BTB