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Prozess um Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt begonnen
Fast elf Monate nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit sechs Toten hat am Montag vor dem Landgericht der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Dem Angeklagten Taleb A. werden unter anderem sechsfacher Mord und versuchter Mord in 338 Fällen vorgeworfen.
Zunächst wurden die Personalien des Angeklagten festgestellt. Nach der Anklageverlesung hat der 51-jährige die Möglichkeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Ob er dies am Montag tun wird, war zunächst offen.
Der aus Saudi-Arabien stammende Angeklagte soll am 20. Dezember vergangenen Jahres mit einem Mietwagen über den stark besuchten Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren sein und zahlreiche Menschen erfasst haben. Ein neunjähriger Junge und fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren starben, mehr als 300 weitere Menschen wurden verletzt.
Laut Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg handelte A. aus Unzufriedenheit und Frust über den Verlauf von Rechtsstreitigkeiten. Sein Ziel sei es gewesen, eine möglichst große Zahl von Menschen zu töten. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen plante er die Tat mehrere Wochen detailliert und bereitete sie vor. Er handelte demnach allein. Der Facharzt lebt seit 2006 in Deutschland und arbeitete zuletzt mit suchtkranken Straftätern im sachsen-anhaltischen Bernburg.
Der Prozess findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt, der Angeklagte sitzt hinter schusssicheren Glasscheiben. Auch der Zuschauerbereich ist mit Sicherheitsglas abgetrennt. Wegen der Vielzahl an Prozessbeteiligten und Medienvertretern mietete das Landgericht eine Leichtbauhalle für die Verhandlung an. Viele Plätze der mehr als 150 zugelassenen Nebenkläger blieben zum Prozessauftakt allerdings unbesetzt. Zunächst wurden Verhandlungstermine bis März festgelegt.
I.Meyer--BTB