Berliner Tageblatt - Überkapazität chinesischer Güter auf Weltmarkt: Yellen fordert geeinte Reaktion

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Überkapazität chinesischer Güter auf Weltmarkt: Yellen fordert geeinte Reaktion
Überkapazität chinesischer Güter auf Weltmarkt: Yellen fordert geeinte Reaktion / Foto: © AFP

Überkapazität chinesischer Güter auf Weltmarkt: Yellen fordert geeinte Reaktion

US-Finanzministerin Janet Yellen hat angesichts von Überkapazitäten chinesischer Güter auf dem Weltmarkt eine geeinte Reaktion aller betroffenen Länder gefordert. Die G7-Gruppe müsse ihre Beschäftigten und Unternehmen "vor illoyalen Praktiken beschützen" - zudem gefährde diese Überproduktion die Lebensfähigkeit von Firmen weltweit, auch in den aufstrebenden Schwellenländern, sagte Yellen am Donnerstag im italienischen Stresa. Daher sei eine "klare und vereinte Front" aller betroffenen Länder nötig.

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Yellen äußerte sich beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der G7-Gruppe. Dazu gehören neben den USA noch Deutschland, Italien, Großbritannien, Frankreich, Kanada und Japan. Die westlichen Länder sorgen sich darum, dass durch hohe staatliche Subventionen in chinesische Schlüsselsektoren wie die Automobilindustrie, Erneuerbare oder auch die Batterieproduktion Überkapazitäten mit der Folge entstehen, dass Produkte zu niedrigen Preisen den Weltmarkt überschwemmen.

Bislang geht jedoch nur Washington mit hohen Zöllen konkret dagegen vor. Die US-Regierung hatte kürzlich teils starke Anhebungen der Einfuhrzölle auf eine Vielzahl chinesischer Produkte angekündigt, darunter vor allem Elektroautos und Halbleiter, aber auch Mineralien und medizinische Produkte.

Die EU-Kommission prüft ihrerseits unter anderem die Auswirkungen chinesischer Subventionen für E-Autohersteller. Das könnte auch Zölle nach sich ziehen, unter anderem Deutschland ist allerdings strikt dagegen. Die Ermittlungen in Brüssel betreffen auch Hersteller von Solarzellen und Windturbinen.

Es gehe hier "nicht um eine bilaterale Frage zwischen den USA und China", fuhr Yellen fort. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe dieses Problem bei seiner China-Reise im April angesprochen und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hätten in diesem Monat auf die Notwendigkeit "ausgewogener Handelsbeziehungen mit China" verwiesen, erinnerte sie.

H.Seidel--BTB