Berliner Tageblatt - 28-Jährige erschießt an US-Grundschule drei Kinder und drei Erwachsene

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28-Jährige erschießt an US-Grundschule drei Kinder und drei Erwachsene

28-Jährige erschießt an US-Grundschule drei Kinder und drei Erwachsene

Die USA sind einmal mehr von einem Blutbad an einer Schule erschüttert worden. Eine schwerbewaffnete 28-Jährige erschoss am Montag an einer Schule in Nashville im Bundesstaat Tennessee drei Kinder und drei Erwachsene, wie die Polizei mitteilte. Die mit zwei halbautomatischen Gewehren und einer Pistole bewaffnete Schützin wurde schließlich von eintreffenden Polizisten erschossen. US-Präsident Joe Biden zeigte sich schockiert über das Blutbad und forderte erneut eine Verschärfung des Waffenrechts.

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Die Polizei war laut eigenen Angaben um 10.13 Uhr Ortszeit wegen eines Schusswaffenangriffs in der christlichen Privatschule The Covenant School in Nashville alarmiert worden. Die eintreffenden Beamten begannen das Erdgeschoss des Gebäudes zu räumen und hörten dann Schüsse aus dem ersten Stock, wie Polizeisprecher Don Aaron sagte. Dort stießen die Polizisten auf die Angreiferin und erschossen sie bei einem Feuergefecht.

"Um 10.27 Uhr war die Schützin tot", sagte Aaron. Bei dem Einsatz wurde ein Polizist an der Hand verletzt. Bei den erwachsenen Opfern handelte es sich um Mitarbeiter der Schule. Das Motiv der Frau war zunächst unklar. Sie war der Polizei zufolge in der Vergangenheit offenbar selbst Schülerin an der Grundschule.

Polizeisprecher Aaron hatte zunächst gesagt, bei der Angreiferin scheine es sich um einen Teenager zu handeln. Die Polizei stellte dann aber klar, dass sie eine 28-Jährige aus Nashville war.

Präsident Biden dankte der Polizei für ihr schnelles Eingreifen, beklagte zugleich aber die Vielzahl von Schusswaffenangriffen in den USA. "Es ist einfach nur krank", sagte Biden im Weißen Haus. "Es zerreißt unsere Gemeinschaften, es zerreißt die Seele dieser Nation." Der Präsident forderte wie bereits nach früheren Schusswaffenangriffen eine Verschärfung des Waffenrechts.

Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre rief die oppositionellen Republikaner auf, ihren Widerstand gegen eine Verbot von halbautomatischen Gewehren aufzugeben. "Wir müssen etwas tun."

In den USA kommt es regelmäßig zu tödlichen Schusswaffenangriffen. Betroffen sind immer wieder auch Schulen. So erschoss im vergangenen Mai ein 18-Jähriger an einer Grundschule der texanischen Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen. Nach dem Blutbad von Uvalde konnten sich Bidens Demokraten und die Republikaner im Kongress nur auf eine minimale Verschärfung des Waffenrechts einigen.

Das Waffenrecht ist in den USA ein höchst umstrittenes Thema. In dem Land, in dem das Recht auf Waffenbesitz in der Verfassung verankert ist, gibt es Schätzungen zufolge mehr als 393 Millionen Schusswaffen im Besitz der Bevölkerung. Damit kommen auf 100 Einwohner 120 Schusswaffen.

Laut der spezialisierten Website Gun Violence Archive wurden im vergangenen Jahr mehr als 20.200 Menschen durch Schusswaffen getötet, Suizide nicht eingeschlossen. Versuche, das Waffenrecht zu verschärfen, scheiterten aber immer wieder am Widerstand der Republikaner und der mächtigen Waffenlobby.

I.Meyer--BTB