Berliner Tageblatt - Verdacht auf Millionenbetrug: Deutsche Ermittler fassen Betrüger in Costa Rica

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Verdacht auf Millionenbetrug: Deutsche Ermittler fassen Betrüger in Costa Rica
Verdacht auf Millionenbetrug: Deutsche Ermittler fassen Betrüger in Costa Rica / Foto: © AFP/Archiv

Verdacht auf Millionenbetrug: Deutsche Ermittler fassen Betrüger in Costa Rica

Deutsche Ermittler haben in Costa Rica einen mutmaßlichen Cyberbetrüger festnehmen lassen, der mit Callcentern in Deutschland Schäden in Millionenhöhe verursacht haben soll. Der 40-Jährige gelte als Kopf der Gruppierung hinter den betrügerischen Callcentern und solle selbst mindestens eine entsprechende Einrichtung im Kosovo betrieben haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft im bayerischen Bamberg am Donnerstag mit.

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Gegen den Mann wurde seit Jahren ermittelt. Die Gruppierung, der er mutmaßlich angehörte, soll mindestens seit 2017 betrügerische Trading-Plattformen im Internet betrieben haben. Bereits 2021 wurden in diesem Zusammenhang 18 Menschen im Kosovo festgenommen.

Die Gruppe habe international gehandelt. Alleine in Deutschland und Österreich gebe es mehr als 70 Opfer, die über 5,5 Millionen Euro an die Betrüger verloren haben sollen. Die Ermittler gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Der Gesamtschaden liege bei über 22 Millionen Euro, wie die Generalstaatsanwaltschaft weiter mitteilte.

Bei den seit langem andauernden Ermittlungen wurden demnach mehrere mutmaßliche Hintermänner identifiziert, darunter den nun in Costa Rica Festgenommenen. Er wurde bereits Ende August verhaftet. Bei einer Durchsuchung seines Anwesens wurden Beweismittel und Vermögenswerte in siebenstelliger Höhe beschlagnahmt. Der 40-Jährige soll nach Deutschland ausgeliefert werden.

Ein weiterer mutmaßlicher Hintermann wurde den Ermittlern zufolge bereits im Oktober 2022 auf Ibiza verhaftet. Er wurde allerdings einen Tag später aus der Haft entlassen und ist seitdem auf der Flucht.

In dem Gesamtkomplex um die betrügerischen Callcenter wurden in den vergangenen anderthalb Jahren bereits sechs Mitglieder der Gruppe rechtskräftig zu Haftstrafen verurteilt. In zwei weiteren Fällen laufen die Verfahren noch. Ein 35-Jähriger muss sich seit September vor dem Landgericht Augsbsurg wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs verantworten. Er soll Manager in einem Callcenter gewesen sein.

H.Seidel--BTB