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UNO fordert Untersuchung nach Demonstration mit mehr als 40 Toten im Kongo
Die Vereinten Nationen haben eine unabhängige Untersuchung gefordert, nachdem bei der Auflösung einer Demonstration gegen die UNO in der Demokratischen Republik Kongo mehr als 40 Menschen getötet wurden. "Die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden", sagte die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Ravina Shamdasani, am Freitag in Genf.
Die UNO stehe in Verbindung mit den kongolesischen Behörden, um sicherzustellen, dass die Untersuchung "unabhängig" und "effektiv" ablaufe und dass "künftige Demonstrationen in einer Weise von der Polizei begleitet werden, die internationalen Menschenrechtsstandards entspricht", erläuterte Shamdasani.
Soldaten hatten im Osten des Kongo am Mittwoch eine religiöse Sekte davon abgehalten gegen die UN-Friedensmission in der Provinzhauptstadt Goma zu demonstrieren. Nach Angaben des UN-Hochkommissariats wurden dabei mindestens 43 Menschen getötet, darunter ein Polizist. 56 Menschen seien verletzt worden, sagte Shamdasani, wobei die Zahl noch höher sein könnte.
Ein von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenes internes Armeedokument bezifferte die Anzahl der Todesopfer auf 49 und die der Verletzten auf 75. Demnach wurden 168 Menschen festgenommen, darunter der Anführer der christlich-animistischen Sekte Natural Judaic and Messianic Faith Towards the Nations.
Shamdasani gab an, mindestens 222 Menschen seien festgenommen worden, darunter Frauen und Kinder. "Die Gefahr von Menschenrechtsverletzungen in einem solch aufgeladenen Kontext ist hoch", warnte sie.
Der Osten der Demokratischen Republik Kongo wird seit Jahrzehnten von bewaffneten Konflikten erschüttert. Die UN-Friedensmission Monusco ist mit einem jährlichen Budget von einer Milliarde Dollar eine der größten und teuersten der Welt. Die Blauhelmtruppe wird vor Ort jedoch kritisch gesehen, weil sie vielen Menschen zu passiv bei der Prävention von Konflikten ist.
Im vergangenen Jahr wurden dutzende Menschen bei Protesten gegen die UNO getötet, darunter auch vier Blauhelmsoldaten. Aktuell gibt es eine Diskussion darüber, wie lange die UN-Truppe noch im Land bleiben soll.
R.Adler--BTB