Berliner Tageblatt - Armenien meldet vier von Aserbaidschan getötete Soldaten

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Armenien meldet vier von Aserbaidschan getötete Soldaten
Armenien meldet vier von Aserbaidschan getötete Soldaten / Foto: © AFP

Armenien meldet vier von Aserbaidschan getötete Soldaten

Armenien hat Aserbaidschan vorgeworfen, vier armenische Soldaten nahe der Grenze beider Länder getötet zu haben. Infolge einer "aserbaidschanischen Provokation" seien "auf der armenischen Seite vier Soldaten getötet und einer verletzt" worden, erklärte Armeniens Verteidigungsministerium am Freitag. Zuvor hatte Armenien erklärt, dass Aserbaidschan Schüsse auf armenische Stellungen nahe des nur zehn Kilometer von der Grenze entfernten Ortes Sotk abgegeben habe.

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Aserbaidschan erklärte seinerseits, dass zwei seiner Soldaten bei einem armenischen Drohnenangriff in der Region Kalabajar auf der anderen Seite der Grenze verletzt worden seien. Ein weiterer wurde demnach bei grenzüberschreitendem Beschuss verletzt.

An der Grenze zwischen den beiden Ländern gibt es regelmäßig bewaffnete Auseinandersetzungen. Im September vorigen Jahres wurden bei Kämpfen 286 Menschen getötet. Zuletzt waren Ende Juni in der umstrittenen Region Berg-Karabach vier armenische Soldaten getötet worden.

Seit dem Zerfall der Sowjetunion streiten Aserbaidschan und Armenien um die Region Berg-Karabach. Bei dem Konflikt kamen nach Schätzungen bis heute rund 30.000 Menschen ums Leben.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag eine "diplomatische Initiative" in dem Konflikt angekündigt. Dabei soll es unter anderem um die Achtung des sogenannten Latschin-Korridors gehen, die einzige Straßenverbindung zwischen Armenien und Berg-Karabach. Diese wird seit Juli von Aserbaidschan geschlossen gehalten, was nach armenischen Angaben mittlerweile gravierende Auswirkungen auf die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Gas und Treibstoff hat.

Die Bundesregierung sei "besorgt angesichts der instabilen Lage an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze, besonders die weiterhin ungelösten humanitären Fragen erfüllen uns mit Sorge", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin. Die Regierung rufe die Verantwortlichen zum Dialog auf und dazu, "den Menschen in Berg-Karabach die benötigten Lieferungen von Nahrungsmitteln, Medikamenten sowie weiteren Gütern zukommen zu lassen". Dafür sei es notwendig, den Latschin-Korridor zu öffnen.

J.Fankhauser--BTB