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USA setzen Bombenlieferung an Israel wegen Bedenken zu Offensive in Rafah aus
Mit Blick auf eine drohende israelische Offensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen haben die USA nach Angaben aus Kreisen der US-Regierung in der vergangenen Woche eine Bombenlieferung an Israel ausgesetzt. Die Lieferung umfasse 1800 907-Kilogramm-Bomben und 1700 226-Kilogramm-Bomben, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, am Dienstag (Ortszeit). Israel sei nicht vollständig auf "Bedenken" der USA hinsichtlich der Pläne für eine Offensive in Rafah eingegangen.
Es sei noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen worden, wie mit dieser Lieferung verfahren werde, sagte der Regierungsvertreter weiter.
Mit dem Stopp der Waffenlieferungen setzte US-Präsident Joe Biden erstmals eine Warnung gegenüber dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in die Tat um, die US-Unterstützung vom Umgang mit der Zivilbevölkerung im Gazastreifen abhängig zu machen.
Laut dem Regierungsvertreter wurde die Entscheidung angesichts des angekündigten israelischen Militäreinsatzes in Rafah getroffen, den die USA ablehnen. Vertreter Israels und der USA hätten Alternativen diskutiert, sagte er. Diese Gespräche dauerten jedoch noch an und hätten die "Bedenken" der Vereinigten Staaten nicht vollständig berücksichtigt.
"Als die israelische Führung sich dem Punkt der Entscheidung für eine solche Operation zu nähern schien, haben wir begonnen, den vorgeschlagenen Transfer bestimmter Waffen nach Israel, die in Rafah eingesetzt werden könnten, sorgfältig zu prüfen", hieß es weiter. Damit sei im April begonnen worden.
Israel hatte am Dienstag Panzer in die Stadt Rafah geschickt und die Kontrolle über den Grenzübergang zu Ägypten übernommen. Das Weiße Haus hatte zuvor erklärt, Israel habe zugesagt, dass es sich um eine "begrenzte Operation" handele.
In Rafah haben mehr als eine Million Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israels Armee und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gesucht. Die israelische Regierung hält trotz massiver internationaler Kritik an ihren Plänen für eine Bodenoffensive in Rafah fest. Sie bezeichnet die Stadt im Süden des Gazastreifens als letzte verbliebene Hochburg der Hamas.
J.Bergmann--BTB